George Berkely und die Welt als Bewusstseinsphänomen
Philosophie des 18. Jahrhunderts
In Berkeleys sogenanntem Immaterialismus treffen sich zwei Gedankenbewegungen: einerseits die theologische Anstrengung, nichts von Gott unabhängiges, also kein bewusstseinsunabhängiges Ding an sich, keine materielle Substanz zuzulassen, andererseits das neuzeitlich philosophische Streben nach absoluter Erkenntnisgewissheit. Von hier aus stellt er nicht nur die Existenz der Außenwirklichkeit infrage, sondern zeigt, dass es sie überhaupt nicht gibt. Alles, was es gibt, ist ausschließlich Bewusstseinswirklichkeit und was gemeinhin für eine von uns unabhängige materielle Welt gehalten wird – Häuser, Berge, Flüsse – ist nichts anderes als ein Phänomen des Bewusstseins. Starker Tobak. Grund genug, um uns mit diesem fantastischen Denkgebäude zu beschäftigen.
Ludwig Wittgenstein und die Überwindung der Philosophie
Philosophie des 20. Jahrhunderts
Ludwig Wittgenstein gehört zweifelsohne zu den Lichtgestalten der jüngeren Philosophie. Sein Gedankengut zeichnet sich nicht nur durch Originalität aus, sondern ist bis zum heutigen Tag Impulsgeber für eine nahezu unüberschaubare Vielzahl von philosophisch höchst interessanten Überlegungen. Die berühmt gewordene Einordnung in den Kanon der großen philosophischen Bewegungen, der sogenannte linguistic turn, ist der Ausgangspunkt einer berauschenden Reise durch die Welt eines genialen Denkers. In der Sommerakademie wollen wir seinem Leben, seinen Quellen und seinem Werk nachgehen.