In einem Artikel der Tageszeitung ›Der Standard‹ schreibt Jascha Bareis, Wissenschafter am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse in Karlsruhe:
"OpenAIs und ChatGPT wurde mit den absurdesten Versprechen [...] einfach auf den Markt geworfen, man benutzte die Öffentlichkeit als Versuchslabor. ChatGPT ist ein Sprachmodell, kein Wissensmodell – es produziert allein synthetische Inhalte, indem es Muster in Sprache erkennt und Text regelbasiert zusammenwürfelt. Die Ergebnisse lesen sich flüssig, plausibel und gaukeln Wissen vor – können aber faktisch alle falsch sein. [...] Unser Internet wird gerade geflutet mit Mengen an synthetischem Text- und Bildmaterial, das von Suchmaschinen wie Google aufgenommen und als Wissen indexiert werden." Doch "wenn wir nicht mehr in der Lage sind, vertrauenswürdige Informationen zu identifizieren, verlieren wir auch das Vertrauen in die vertrauenswürdigen Informationen, wenn wir sie finden. Das ist eine Krise des Wissens und der Wahrheit."
Aus philosophischer Perspektive ist hinzuzufügen, dass diese Krise des Wissens und der Wahrheit nicht erst mit dem Aufkommen sogenannter KI auf uns hereinbricht, sondern von jeher dort besteht, wo es an kritischem Bewusstsein fehlt, um der großen Schwierigkeiten gewahr zu werden, mit denen wir in Bezug auf Wissen und Wahrheit konfrontiert sind.